- Keine aktuellen Termine.
Fr, 30. September 2022 um 17:00 Uhr
1. Oktober - 12. November 2022
Mittwoch - Sonnabend 11-17 Uhr
KUNSTHALLE Dessau
Ratsgasse, 06844, Dessau-Rosslau
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Kunsthalle Dessau
Ausstellung »Der Lauf der Dinge«
Das Ausstellungskonzept ist weit mehr als eine Fortsetzung des Kurses »Der Lauf der Dinge«, den Professorin Katrin Günther im vergangenen Jahr am Fachbereich Design an der Hochschule Anhalt Dessau initiierte – es ist eine "Kettenreaktion”, die in der Kunsthalle Dessau präsentiert wird. Das seit Neustem sanierte Gebäude befindet sich direkt zwischen dem Bauhaus Museum und dem Dessauer Rathaus.
In ihrem Seminar ermutigte Günther die Studierenden, die Möglichkeiten des künstlerischen Schaffens mit verschiedenen Medien zu erkunden. Die Studierenden teilten sich unabhängig voneinander in drei Gruppen auf, kreierten Kostüme, Sound- und Musikkompositionen, wählten Orte in der Stadt und entwickelten an diesen verschiedenen Stationen in Dessau ihre Performances. Keine der Gruppen teilte ihre Ideen mit der anderen. Dieses zweckfreie künstlerische Spiel kam erst als Ganzes zusammen, als die Filme gedreht wurden. Im finalen Clip wird sichtbar, wie die “Dinge” entstehen, wenn man dem kreativen Geist seinen freien “Lauf” lässt.
Der Titel ist inspiriert vom 16-mm-Kunstfilm Der Lauf der Dinge, den das Schweizer Künstlerduo Peter Fischli und David Weiss im Jahr 1987 schuf. Der Film wurde auf der documenta 8 in Kassel hoch gelobt und befindet sich heute in der Sammlung des Museum of Modern Art (MoMA) in New York. Der Film zeigt Alltagsgegenstände, die im Raum positioniert und durch eine Reihe von Kettenreaktionen zum Leben erweckt wurden. Die Zuschauerinnen werden durch den gesamten Prozess der Unvorhersehbarkeit und des Zufalls geführt.
Die vier Künstlerinnen, die eingeladen wurden, im Herbst in der Kunsthalle auszustellen, sind Teil dieses Ereignisses. Jede/r von ihnen arbeitet mit verschiedenen Medien und Gedankenprozessen. Keine/r der Künstlerinnen wird die Werke vor der Ausstellungseröffnung zeigen oder Gedanken dazu mit den anderen teilen. Die Kuratorin wird jede/n Künstlerin individuell beraten und begleiten, was die Position der Werke im Raum betrifft. Erst in der Zeit des Aufbaus wird dieses Kunstereignis deutlich.
Dieser künstlerische Kreis besteht aus dem französischen Maler Emmanuel Bornstein (1986), der mit seinen Themen und farbenprächtigen Bildern in die Geschichte eintaucht und uns über unsere Zukunft erneut zum Nachdenken bringt. Die US-amerikanische Künstlerin Michelle Jezierski (1981) beschäftigt sich in ihren lichtdurchfluteten Landschaftskompositionen mit räumlichen Bezügen. Der koreanische Künstler Shinoh Nam (1993) zeichnet, baut, erforscht mit verschiedenen Materialien und überträgt seine Ideen auf Papier oder nutzt diese für seine undefinierbaren Skulpturen. Die Arbeiten der mexikanischen Künstlerin Beatriz Morales (1981)tragen zu einer laufenden Untersuchung von Identität bei. Die Arbeiten, die auf eine Leinwand oder Agavefaser, natürliche Pigmente und Leinen auf Jute übertragen, offenbaren ein Stück ihrer Heimat. Was diese Künstler*innen verbindet, ist die Freude am Experimentieren und zugleich sich einer – in der Geschichte – so wichtigen Stadt Dessau anzunähern.
Ein ebenso wichtiger Beitrag ist die Zusammenarbeit mit den Studierenden der Hochschule Anhalt, die im Rahmen eines Sommersemesters den Kurs Kuratorische Praxis und Ausstellungsdesign, den Esenija Bannan unterrichtet, belegen und in den Vorbereitungsprozess mit einbezogen werden. Ein Teil dieses kreativen Prozesses wird die Gestaltung des Ausstellungsplakats sein.
Die Verbindung von Kunst und Raum und Einbindung von Studierenden sind Teil der Zukunftsideen für die Kunsthalle in Dessau. Die versammelte künstlerische Gemeinschaft, die international aktiv ist und zum ersten Mal in diesem Kontext Ihre Werke in Dessau präsentiert, wird in Verbindung mit den neuen Lernprozessen der Studierenden, ein Experiment und ein Angebot zugleich.
Kuratorin Esenija Bannan.
Kunsthalle Dessau Curatorial Concept Curator Esenija Bannan
The Way Things Go
The exhibition The Way Things Go at the Kunsthalle Dessau is -in a way- a continuation and a “chain reaction” to a course that Professor Katrin Günther taught last year at the Anhalt University of Applied Sciences, Bauhaus Campus in Dessau. In her course, she encouraged students to explore the potentials of creating art using different media. The students divided in three groups, each group creating analog drawings, sculptural models and performance pieces; none of them sharing their ideas with the other group prior to creating a film where their ideas came together. The final result is a film depicting just The Way Things Go, when you let the creative spirit flow and don’t think about anything but art itself.
The title of the course and exhibition is inspired by the 6 mm art film The Way Things Go (German: Der Lauf der Dinge) by the Swiss artist duo Peter Fischli and David Weiss from 1987. The film was highly praised and well received at the documenta 8 in Kassel, Germany and is now in the permanent collection in the Museum of Modern Art (MoMA) in New York. The film encompasses every-day and debris objects, that come to life through a series of chain reactions incorporating the space, while simultaneously guiding the viewer through the entire process of unpredictability and chance.
The four artists invited to exhibit at the Kunsthalle this fall are part of this creative approach. Each artist works individually and separately in their own media and style. None of the artists will show their works, or share thoughts and ideas about their working process with one another before the instalment of the exhibition. The curator will advise and guide each artist personally regarding the position of the works in the Kunsthalle. It is only during the time of the installation that this creative approach will become clear. This artistic circle consists of the French painter Emmanuel Bornstein (1986), whose themes and colorful images immerse us in history and at the same time make us think about our future. U.S. artist Michelle Jezierski (1981) explores spatial references in her light-filled landscape compositions. Korean artist Shinoh Nam (1993) draws, builds, explores with various materials and transfers his ideas to paper or uses them for his indefinable sculptures. The art pieces of Mexican artist Beatriz Morales (1981) contribute to an ongoing investigation of identity. Her colorful and emotive paintings created on canvas or agave fiber, natural pigments and linen on jute, reveal a piece of her homeland. What these artists have in common is the joy and freedom of experimentation and their creative approach to the history of Dessau.
An equally important contribution is the collaboration with the students of the Anhalt University of Applied Sciences, who are taking the course Curatorial Practice and Exhibition Design, taught by Esenija Bannan, during a summer semester and will be involved in the preparation of the exhibition. Part of this creative process will be the design of the exhibition poster. Connecting art and space and working with students are part of the future ideas for the Kunsthalle in Dessau.
Inviting internationally active artists to present their work in this context and in Dessau for the first time and involving students along the way, is an experiment and at the same time a unique offer for the future of the Kunsthalle.